Bilderbuchweihnachten

So einfach mal zum Jahresausklang

 

Kitsch kann nicht an Weihnachten, Kitsch muss an Weihnachten. Wie das Cover eines Fix und Foxi Weihnachts-Sonderhefts aus den Sechzigern – so muss Weihnachten sein. Und schön hyggelig, wie der Däne sagt und der deutsche Hipster in seinen Vollbart nuschelt, da er Gemütlichkeit nicht mehr aussprechen kann. Aber ist das schon alles?

 

Snowbound. Eingeschneit. So muss Weihnachten. Im Kamin prasselt wärmend das Feuer. Frosti, der Schneemann, grinst von draußen aus der Kälte durchs Fenster herein – recht glücklich, aber auch etwas furchtsam wegen der züngelnden Flammen in der häuslichen Feuerstelle. Und dann rauscht der Weihnachtsmann nebst Sack durch den Kamin, während Rudolph, das Rentier, mit seiner Leuchtnase den geparkten Schlitten sichert. Alle sind glücklich. Außer vielleicht das Mädchen mit den Zündhölzern, aber ein wenig Schwund ist ja immer, wie es so schön heißt.

 

Die Welt ist nicht aus Zuckerguss …

Was also tun, wenn es nicht schneit? Nun, wie wäre es denn mal mit einer weisen Weihnacht statt einer weißen. Indem wir andere einfach mal sein lassen, wie sie sind. Indem wir arrogante Toleranz durch wahre Akzeptanz ersetzen. Und so …

Indem wir die (jungen) Leute feiern, die weltweit auf die Straße gehen, um ihrer und der Zukunft aller eine Stimme zu geben. Weil sie Unterdrückung, soziale Verwerfungen und Klimawandel nicht mehr akzeptieren wollen. Weil sie etwas Essentielles im Sinn haben – das Leben.

Wir sollten aber auch an alle denken, die im Kleinen täglich und unermüdlich geben, was im Großen fehlt. Die sozusagen erst mal vor der eigenen Haustür kehren, bevor sie sich lauthals um den Mist anderer kümmern.

 

… an Weihnachten darf sie es aber mal sein.

Das alles passt nämlich ziemlich gut zu Weihnachten, denn jetzt werden die Tage wieder länger. Das Licht kehrt zurück. Ein neuer Zyklus des Lebens beginnt. Wer braucht da schon Schnee? Aber schöner wäre es doch. So eingeschneit. Mit „Snowbound“ im Ohr von Genesis oder von Donald Fagen. Mit Frosti, Rudolph und dem Weihnachtsmann. Mit gutem Essen und kitschiger Deko. Oder?

Ich wünsche euch, ihnen und ganz besonders dir Bilderbuchweihnachten – ob nun mit oder mit ohne Schnee – und ein verdammt prima Jahr namens 2020.

 

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Salve!

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Das ist doch retuschiert

  1. Uwe Herken

    gut gesprochen !

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