… Chili con carne

Fremdländische Gerichte haben es bei uns anscheinend einfacher als die Menschen aus anderen Ländern. So hat das Chili con carne hierzulande längst die heimische Erbsensuppe verdrängt und ist inzwischen Volkseintopf Nummer eins. Jedenfalls nehme ich das so wahr. Assimiliert ist dieses Gericht aus Mittelamerika aber in jedem Fall. Es fehlt in nahezu keiner urbanen Suppenküche, selbst in rein vegetarischen Restaurants, dann eben mit ohne Hackfleisch.

Was mir erst beim Schreiben dieses Rezepts auffiel – die Ähnlichkeit zur Sauce Bolognese. Denkt euch mal die Bohnen weg. Das Bologneser Ragout war bei uns übrigens auch schneller beliebt als die Vertreter des sie kochenden Volkes.

Doch zurück. So, wie eine gute Bolognese lange köcheln muss, um gut zu schmecken, ersetzt auch das folgende Rezept die Attribute Express oder Fix (na, kommt euch das bekannt vor?) durch eine eher kontemplative Herangehensweise zur Erzielung einer höheren „Leckerness“.

Für 6 Personen braucht ihr:

  • 600g Rinder- oder gemischtes Hackfleisch
  • Dose weiße Bohnen (400 g)
  • 1 Dose Kidneybohnen (400 g)
  • 1 Dose geschälter Tomaten (800 g)
  • 2 Zwiebeln
  • 3-4 Knochlauchzehen
  • 1 Bund Suppengrün
  • 3 rote Paprikaschoten
  • Olivenöl
  • 2 frische Chilischoten (müsst ihr ausprobieren)
  • etwa 1 gehäuften TL Kreuzkümmel
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Bund Koriander
  • etwas Balsamico-Essig
  • 500 g griechischen Sahnejoghurt

Und so geht es:

Los geht es mit dem Gemüse. Entfernt Samen und Trennwände aus dem Paprika und schneidet ihn in grobe Stücke. Dann schält und würfelt ihr Zwiebeln, Knoblauch und Suppengrün. Damit sind die Vorarbeiten auch schon erledigt.

Nehmt einen genügend großen Topf und erhitzt ein wenig Olivenöl darin. Darin bratet ihr das Hackfleisch kurz an und nehmt es dann wieder heraus. Stellt es kurz beiseite.

Gebt noch einen Schuss Olivenöl in den heißen Topf und röstet das gesamte Gemüse an bis es leicht Farbe bekommt. Würzt die Gemüsemischung mit dem Cayennepfeffer sowie dem Kreuzkümmel und schmeckt alles kräftig mit Salz und Pfeffer aus der Mühle ab. Dann hebt ihr die weißen Bohnen, die Kidneybohnen, die Dosentomaten und das angebratene Hackfleisch unter. Gießt etwa einen halben Liter Wasser an. Ihr könnt auch Gemüsebrühe oder -font nehmen, seid dann aber sparsamer mit dem Salz.

Lasst alles aufkochen. Anschließend muss der Eintopf nur noch etwa eine Stunde bei geringer Hitze köcheln. Rührt es gelegentlich um, dann brennt nichts an. Zum Schluss verfeinert ihr das Chili mit etwas Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer.

Serviert euer Chili im großen Topf am Tisch. Den Joghurt und die gehackten Korianderblätter reicht ihr jeweils in einer kleinen Schüssel extra. Dann kann jeder, wie er will …

Dazu gibt es aufgebackenes Fladenbrot, am liebsten gebuttert. Einen grünen Salat mit einem Dressing aus saurer Sahne und Zitrone. Und ein kühles Bier aus der Flasche. Oder auch zwei.

Kostenloser Extra-Tipp: Solltet ihr wider Erwarten das Chili nicht wegputzen: Es lässt sich ganz prima einfrieren. Oder am nächsten Tag aufwärmen. Vielleicht wechselt ihr dann die Beilage und gönnt euch anstelle des Brotes einfach Reis oder Kartoffeln dazu.